PTJM/ I-Pass Einführung:
Jugendliche mit Migrationshintergrund sollen in Hessen stärker als bisher
selbstverantwortlich Angebote der Jugendarbeit initiieren, nutzen und
eigenverantwortlich mitgestalten.
Dies war das Ziel des
Aktionsprogramms
„Stärkung der Partizipation und Teilhabe von Jugendlichen
mit Migrationshintergrund“ (PTJM), das vom Hessischen Sozialministerium in den
Jahren 2012 bis 2014 realisiert wurde.
Mit dem Programm wurden 17 Projekte in ganz Hessen mit insgesamt 1,13
Millionen Euro gefördert, die sich zum Ziel gesetzt hatten, neue Wege in der
außerschulischen Jugendarbeit zu erproben.
Wissenschaftlich begleitet wurde das gesamte Vorhaben durch das Institut für Sozialarbeit
und Sozialpädagogik (ISS) in Frankfurt.
In diesem Rahmen hat das Deutsch-Türkische Forum Stadt und Kreis Offenbach e.V. (DTFO)
gemeinsam mit dem Kreis Offenbach und weiteren Organisationen das Projekt Inter-Kultur-Pass
(kurz: „I-Pass“)seit 2012 umsetzt.
Das nun abgeschlossene Projekt erfuhr nicht nur hessenweit große Anerkennung.
So wurde das Projekt I-Pass im Dezember 2014 als ein Preisträger des bundesweiten
Wettbewerbs „Aktiv für Demokratie und Toleranz 2014" des von den Bundesministerien
des Innern und der Justiz gegründeten „Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen
Extremismus und Gewalt (BfDT) ausgezeichnet.
Zum Projekt „I-Pass“:
Das Projekt begann mit einem ersten Seminar Anfang Februar 2013 in Dietzenbach.
Im Jahrgang 2013 und 2014 konnten insgesamt 21 Jugendliche mit Migrationshintergrund aus Dietzenbach,
Mühlheim, Seligenstadt und Dreieich zu interkulturellen Botschaftern des Ehrenamts in Vereinen
und Jugendverbänden ausgebildet werden. Sie haben Wurzeln in 6 verschiedenen Nationen.
Nun wirken diese Absolventinnen und Absolventen von I-Pass in ihrer Umgebung und machen
auf Möglichkeiten des freiwilligen Engagements aufmerksam. Einige von Ihnen werden sich
auch weiterhin in ihren Patenvereinen und Organisationen engagieren. Ein interessanter
Nebeneffekt ist die Horizonterweiterung auch der Eltern bezügl. des Ehrenamts durch
ihre teilnehmenden Kinder.
Darüber hinaus wurde ein kreisweites Netzwerk von bis zu 20 Vereinen und Organisationen geschaffen,
die tatkräftig am Projekt mitwirkten.
Die Leitideen der EU-Jugendstrategie 2010-2018 wurden im Projekt exemplarisch umgesetzt.
Ebenso wurden alle I-Pass Seminare von den teilnehmenden Jugendlichen im Sinne der
Qualitätssicherung anonym evaluiert.
Diese Erfolge, experimentellen Ansätze und Bedarfe, die wir hier im Projekt verfolgten,
zeigten auch überregionale Wirkung.
So lud die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt a.M.,
Bereich Diesterweg-Stipendium (Hessischer Integrationspreisträger 2013)
zu einem Fachgespräch nach Frankfurt ein. Dabei wurden die besonderen fachlichen Kompetenzen,
die die außerschulische Jugendarbeit im Bereich der Bildung aufweist, erörtert.
Besondere Aktionen wie eine Studienreise nach Berlin oder Aktionstage wurden auch in I-Pass
unternommen.
So z.B. der UN-Aktionstag „Jugend-partizipation weltweit“ in I-Pass, der gemeinsam
mit der UN-Jugenddelegierten Celina Greppler am 21.06.2014 gestaltet wurde. Diese Veranstaltung
wurde von der UNESCO als Einzelbeitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen
der Weltdekade der Vereinten Nationen 2005 - 2014 ausgezeichnet.